Wie du mehr Selbstsicherheit in der Partnerschaft fühlst

In einigen Beziehungen gibt es eine unterschwellige Dynamik: Eine Person erlebt ein tief sitzendes, schleichendes Gefühl von Überforderung und Missachtung. Von Selbstsicherheit in der Partnerschaft keine Spur. Kennst du das? Du äußerst deine Gefühle, doch anstatt Verständnis und Zuwendung zu erfahren, wird dir vorgeworfen, zu empfindlich oder übertrieben zu reagieren. Der Partner sieht in diesen Momenten oft nicht, wie sehr dich seine Worte und Taten verletzen – stattdessen weist er dir subtil oder direkt die Schuld für das aufkommende Problem zu. Der Satz „Du übertreibst!“ oder „Ich habe doch gar nichts falsch gemacht!“ bleibt hängen und kratzt an deinem Selbstwert.

Ich habe es selbst erlebt, wie dieses Ungleichgewicht – das Nicht-ernst-genommen-Werden – sich tief in den Alltag einschleicht. Und das hat Folgen: Überforderung, Hilflosigkeit, Beziehungsburnout. Aber es gibt Wege, aus dieser frustrierenden Spirale von Schuld und Selbstzweifeln auszubrechen und zurück zu deinen Bedürfnissen zu finden. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du lernst, dir selbst zu vertrauen – durch das Anerkennen deiner Gefühle. Außerdem erfährst du, wie du durch gezielte Kommunikation wieder Klarheit und Selbstsicherheit in der Partnerschaft zurückgewinnen kannst.

Die unsichtbare Last: Wenn dein Partner deine Gefühle nicht ernst nimmt

Stell dir vor, du hast dich gerade getraut, deine Gefühle offen zu teilen. Du fühlst dich verletzt, aber was zurückkommt, ist nicht Verständnis, sondern ein Satz wie: „Das war doch gar nicht so gemeint!“ Oder noch schlimmer: „Ach komm, du reagierst wieder über.“ Langsam zweifelst du an dir selbst und denkst, vielleicht bist du wirklich zu empfindlich.

In einigen Beziehungen passiert genau das. Ein Partner weicht emotional aus, schiebt Kritik weg, stellt die Gefühle des anderen als überzogen dar oder bagatellisiert sie. Das kann bis hin zum Gaslighting gehen. Diese Dynamik kann sich schleichend entwickeln – zunächst bemerkt man nur das gelegentliche Ignorieren oder Missverständnis, später wächst das Gefühl, nicht wichtig zu sein. Am Ende fragen sich viele: Liegt es an mir? Bin ich wirklich zu empfindlich? Für Frauen, die in solchen Beziehungsmustern feststecken, bedeutet das oft eine Spirale der Überforderung. Sie tragen emotionale Lasten allein und zweifeln zunehmend an ihrem eigenen Gefühl. Doch dieser Gedankenkreislauf ist genau das, was uns an den Rand eines emotionalen Burnouts in der Beziehung führt. Wie sich das anfühlt, kenne ich aus meiner eigenen Geschichte und der Erfahrung der Frauen, die zu mir ins Coaching kommen.

Tanja (Name geändert) hatte sich einmal durch das Verhalten ihres Mannes zutiefst verletzt gefühlt. Als sie ihren Schmerz äußerte, begegnete mir keine Entschuldigung, sondern die Frage, warum ich so empfindlich reagiere. Anstatt gesehen zu werden, fühlte ich mich klein gemacht. Das Gefühl, nie „richtig“ zu sein, macht müde und leer. Diese Dynamik hat viele tiefere Auswirkungen: Du verlierst das Vertrauen in dich selbst und beginnst, die eigenen Bedürfnisse zu hinterfragen, obwohl deine Reaktionen vollkommen berechtigt sind. So verlierst du Stück für Stück den Zugang zu deinen Wünschen und Bedürfnissen in der Partnerschaft.

Die Konsequenzen ignorierter Bedürfnisse

Wenn die eigenen Gefühle immer wieder abgetan oder umgedreht werden, schleicht sich ein Gefühl der Wertlosigkeit ein. Der Mangel an Selbstsicherheit und die andauernde Unsicherheit, die durch diese Interaktionen ausgelöst wird, führen schließlich zu Stresssymptomen, emotionalem Rückzug und sogar körperlicher Erschöpfung. Es ist eine Belastung, die sich auch auf andere Lebensbereiche ausdehnen kann. Arbeit und soziale Kontakte leiden darunter, weil die Energie, die auf die Beziehung und ihre Konflikte verwendet wird, andere Bedürfnisse blockiert. Ein festgefahrener Teufelskreis – aus dem aber ein Weg hinausführt.

Lösungsweg: Schritt für Schritt zur Selbstsicherheit in der Partnerschaft

Der erste Schritt raus aus dieser Dynamik? Deine eigenen Gefühle wahr und ernst nehmen. Denn Emotionen sind da, um dir etwas Wichtiges zu zeigen – sie lassen sich nicht einfach wegerklären. Hier sind drei Schritte, die dir helfen können, dich aus dem emotionalen Druck zu lösen und wieder zu dir selbst zu finden:

Schritt 1: Deine Gefühle ernst nehmen und annehmen

Der erste Schritt, um den Kreislauf aus Schuldgefühlen und emotionalem Missbrauch zu durchbrechen, besteht darin, deine Gefühle anzuerkennen – und zwar unabhängig von der Reaktion deines Partners. Erlaube dir, Gefühle wie Wut, Trauer oder Frustration als Signale deines Nervensystems zu sehen, das auf eine Dissonanz aufmerksam macht. Diese Gefühle sind nicht „falsch“ oder „übertrieben“; sie sind eine gesunde Reaktion auf ein Ungleichgewicht in deinem Wohlbefinden. In solchen Momenten hilft es, sich bewusst zu machen: „Meine Gefühle haben Bedeutung und sind berechtigt.“

Wenn du in einem Konflikt bist und deine Emotionen hochkochen, ist das kein Zeichen von Schwäche – es zeigt, dass dir etwas wichtig ist. Nimm dir bewusst Zeit für dich, ohne auf die „Erlaubnis“ deines Partners zu warten. Setz dich hin, schließ die Augen und frag dich: Wie fühle ich mich wirklich? Sei ehrlich zu dir selbst und erlaube dir, diese Emotionen zu fühlen.

Schritt 2: Raum für dich selbst schaffen

Im zweiten Schritt darfst du diesen Gefühlen Raum geben, und zwar losgelöst von deinem Partner. Gönn dir regelmäßig Momente, in denen du nur für dich da bist. Es hilft, dich in einem geschützten Moment zurückzuziehen und deine Emotionen bewusst zu fühlen. Tiefes Atmen und das Erforschen der Empfindungen im Körper können eine beruhigende Wirkung entfalten. Lerne deine Gefühle und deren Auswirkungen im Körper wahrzunehmen – sei es die Enge in der Brust oder das Kribbeln in den Händen. Wenn du ihnen Raum gibst, wirst du merken, dass die Schwere nachlässt und du Klarheit findest. So kannst du dich von deinem Gefühlschaos befreien.

Indem du dich selbst spürst und deine Bedürfnisse erkennst, wirst du auch selbstbewusster auftreten können. Diese innere Klarheit hilft dir, dich nicht von den Reaktionen deines Partners aus der Ruhe bringen zu lassen.

Schritt 3: Steh für dich ein: klar und ruhig kommunizieren

Der dritte Schritt ist entscheidend: Suche das Gespräch, um deine eigenen Grenzen klar zu kommunizieren, wenn du dich emotional gefestigt fühlst. Übe dich darin, deinen Partner wissen zu lassen, dass du deine eigenen Gefühle ernst nimmst und eine respektvolle Kommunikation erwartest. Es mag Widerstand geben – viele Partner haben festgelegte Vorstellungen davon, wie Beziehung „laufen sollte.“ Doch es ist dein Recht, für deine Werte und Bedürfnisse einzustehen. Ein wichtiger Satz könnte sein:

„Ich fühle mich verletzt, wenn du sagst, ich übertreibe. Mir ist es wichtig, dass wir in unserer Beziehung ehrlich über unsere Gefühle sprechen können.“

Oder:

„Ich fühle mich nicht ernst genommen und das ist meine Wahrheit. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam eine Basis finden, auf der wir beide respektvoll kommunizieren können.“

Wenn du deine Gefühle sicher und klar in Worte fassen kannst, entsteht ein Schutzschild gegen negative Reaktionen. Auch wenn dein Partner zunächst abwehrt – bleib ruhig, aber bestimmt. Es steht dir zu, deine Wahrheit zu kommunizieren.

Zeige dich und steh zu dir! So entwickelst du Selbstsicherheit in der Partnerschaft

Dir fällt es schwer, ganz konkret zu sagen, wie du dir deine Beziehung wünschst? Dann hilft dir sicher mein Blogartikel weiter: „Die wichtigste Frage für liebevolle Beziehungen.“

Was tun, wenn dein Partner auf deine Grenzen nicht eingeht?

Manchmal begegnen wir dem harten Widerstand des Partners, der sich auf eine gemeinsame Weiterentwicklung nicht einlassen will. Oder er ist noch nicht bereit, eine Veränderung anzunehmen. In solchen Fällen ist es hilfreich, regelmäßig zu prüfen, wie stark sich dein Partner tatsächlich auf eure neue Kommunikation einlässt und ob sich positive Entwicklungen zeigen. Solltest du merken, dass dies langfristig nicht geschieht, ist es wichtig, deine Entscheidungsmöglichkeiten zu reflektieren. Nach dem Prinzip „Love it, leave it, or change it“ ist dein nächster Schritt, entweder eine Veränderung anzustoßen, die Situation zu akzeptieren oder sie zu verlassen. Es ist dein Leben und du hast das Recht, in ihm deine Freude und dein Wohlbefinden zu gestalten.

Solange du spürst, dass sich etwas Positives entwickeln kann, gib dir Zeit. Wenn dein Partner aber kein Interesse zeigt, ist es völlig legitim, über Alternativen nachzudenken – denn du hast es verdient, dass deine Gefühle und Bedürfnisse ernst genommen werden.

Fazit für deinen Weg zu mehr Selbstsicherheit in der Partnerschaft

Es ist ein langer, aber wertvoller Weg, aus der Spirale von Schuldzuweisung und Selbstzweifeln herauszutreten. Es beginnt mit der Anerkennung und Akzeptanz deiner Gefühle – ein Schritt, der dir die Sicherheit zurückgibt, die du so lange vermisst hast. Indem du deinen Gefühlen Raum gibst und deine Bedürfnisse entdeckst, kannst du dich aus dem emotionalen Kreislauf des Beziehungsburnouts lösen. Wenn du deine Werte kommunizierst und klare Grenzen setzt, stärkst du deine Selbstsicherheit in der Partnerschaft. Wenn sich dein Partner darauf einlässt, könnt ihr gemeinsam wachsen. Doch du hast ebenso die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, die dein Wohlbefinden langfristig sichern.

Selbstsicherheit in der Partnerschaft ist kein sofortiger Zustand, sondern ein wachsender Prozess. Die Reise beginnt bei dir selbst, indem du auf dein Inneres hörst und Stück für Stück zu deiner eigenen Wahrheit stehst. Erkenne an: Deine Gefühle sind berechtigt, und du verdienst es, gesehen und wertgeschätzt zu werden. Es ist dein gutes Recht, für deine Bedürfnisse einzutreten – in deiner Beziehung und in deinem Leben.

Dein Weg zurück zu dir beginnt heute. Bleib dabei mutig und geduldig, und erinnere dich daran: Du verdienst es, mit Respekt und auf Augenhöhe geliebt zu werden.

Gehe mutige Schritte und gewinne mehr Selbstsicherheit in der Partnerschaft
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