Das Innere Kind ist die Summe unserer Erfahrungen und emotionalen Erlebnisse.

Das Innere Kind steht für die Summe all unserer Erfahrungen in der Kindheit und Jugend. Und zwar für positive und negative Erlebnisse, die mit einer intensiven emotionalen Reaktion verbunden waren. Diese haben unbewusste innere Prozesse in Gang gesetzt. Diese formen unser Bild von uns selbst, unserem Umfeld, der Gesellschaft und darüber, wie das Leben läuft. Damit beeinflussen sie meist unbemerkt unser Verhalten, Erleben, Denken und Fühlen.

Was versteht man unter dem Inneren Kind?

Das Modell gibt den Erfahrungen deines jungen ICH der Kindheit eine Bezeichnung: das Innere Kind. Es geht davon aus, dass bestimmte Erlebnisse und Erfahrungen der Kindheit, unbewusste innere Prozesse in Gang gesetzt haben. Das Kind entwickelt ganz eigene Strategien, um mit den Erfahrungen umgehen zu können. Denn ihm fehlen die kognitive Kompetenz und Fähigkeit zur Regulation von Emotionen. Alles zusammen ergibt „Referenz-Geschichten“, die in unserem Gehirn abgespeichert wurden. Sie wirken wie eine Formel, die ein Reaktionsmuster ablaufen lässt. Sobald eine Situation in deiner Gegenwart, das Erlebnis der Kindheit triggert, kommt die Formel zum Tragen:

Was ist das innere Kind? Diese Grafik beschreibt die inneren Prozesse eines Menschen, die sein Verhalten beeinflussen. Der Ursprung dieser Prozesse findet sich in den Erfahrungen der Kindheit.
Diese Formel fasst die unbewussten inneren Prozesse – Muster – des Inneren Kindes zusammen, die unser Erleben und Handeln beeinflussen.

Es gibt viele mögliche Variablen (Situation A, B, C… – Gedanke 1, 2, 3… – Gefühl a, b, c… – Verhalten X, Y, Z) in der Formel. Eben so viele, wie es verschiedene Menschen mit den unterschiedlichsten Erlebnissen und Strategien gibt. Das bedeutet, es können mehrere Versionen des Inneren Kindes entstehen.

Ein Beispiel: Angenommen du kletterst als Kind das erste Mal auf einen hohen Baum (Situation). Jedoch fällst du runter und tust dir weh (Erlebnis). Da dir die Erfahrung mit solchen Situationen fehlt (kognitive Fähigkeit), interpretierst du das Erlebte als bedrohlich (Gedanke: klettern ist gefährlich). Denn es hat Schmerz ausgelöst (Gefühl: Baum bedeutet Angst vor Schmerz). Von da an meidest du (Strategie) hohe Gebäude oder steiles Gelände. Denn es löst die selbe Bedrohung mit dem Gefühl von Angst in dir aus. Genauso, wie damals, als du klein warst. Somit verpasst du z. B. tolle Bergtouren und Abenteuer im Kletterwald. (Einfluss auf Gegenwart)

Wann meldet sich das Innere Kind?

Das Innere Kind zeigt sich über Gefühle. Diese Emotionen können sehr unterschiedlich sein, wie zum Beispiel starke Angst oder Trauer. Auch Scham oder Schuldgefühle bis zu intensiver Wut gehören dazu. Häufig sind uns diese Gefühle sehr bekannt, da sie sich in bestimmten Situationen ständig wiederholen. Dies wird von den Betroffenen oft als störend oder unangenehm wahrgenommen. Wie wir im Prozess der Inneren Kind Arbeit Zugang zu diesen Gefühlen bekommen, beschreibe ich in meiner movy-Methode.

Was ist das Sonnenkind?

Das Sonnenkind ist die pure und friedliche Version deines Inneren Kindes. Wir kommen als reines Wesen auf die Welt. Frei von gesellschaftlicher, familiärer oder institutioneller Prägung. Neugier, Lebensfreude, Selbstbewusstsein, Liebe und ein Drang nach persönlichem Wachstum sind unser natürlicher Zustand. Unser Sonnenkind wird genährt und ist lebendig, wenn wir:

  • all das auch leben dürfen,
  • unser Umfeld uns Raum zur freien Entfaltung gibt und
  • wir bedingungslose Liebe,
  • bekräftigende Wertschätzung sowie
  • ehrliche Anerkennung erhalten,

Kennst du das Gefühl, wenn ein schöner Moment deiner Kindheit in deiner Erinnerung hoch kommt? Das können Situationen sein, in denen wir beispielsweise einen bestimmten Ort besuchen oder Duft wahrnehmen. Dann meldet sich das Sonnenkind mit seinen Glücksgefühlen in uns, welche es damals gespürt hat. Wenn wir die Freiheit haben unser volles Potenzial zu nutzen, strahlt unser Sonnenkind von innen heraus.

Das Innere Kind hat alles in sich, was es braucht – so wie du auch.

Darf ein Kind sein wie es ist und sich frei entfalten, strahlt das Sonnenkind in ihm.
Wie schön ist ein freies und unbändiges Lachen eines glücklichen Kindes. Es ist unser Recht Glück und Frieden zu empfinden.

Was ist das Schattenkind?

Das Schattenkind bezeichnet den verletzten Anteil des Inneren Kindes. Niemand bleibt verschont von den Einflüssen der Gesellschaft, Familie, etc.. Wir erleben in unterschiedlichen Entwicklungsphasen verschiedenste prägende Interaktionen mit anderen Menschen. Dazu gehören negativ prägende Ereignisse wie z.B.:

  • Körperliche oder emotionale Gewalt,
  • Liebe die an Bedingungen geknüpft wird,
  • Raum für Entfaltung, der den Vorstellungen Erwachsener entsprechen muss,
  • statt Lob für das was wir gut gemacht haben, werden nur die Fehler gesehen

Hier werden die Schattenaspekte, unterschiedliche limitierende Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster des inneren Kindes geboren. Somit gibt es jeweils verschiedene Versionen von Schattenkindern. Denn jeder entwickelt seine ganz eigenen Strategien, um mit dem Erlebten und damit einher gehenden (teils unerträglichen) Gefühlen umzugehen. Und um die überlebenswichtige Aufmerksamkeit der Erwachsenen zu bekommen.

Was bewirken die Schattenkinder in uns?

Durch die Schattenaspekte in uns, werden wir in unserer Entwicklung gehemmt. Das kann unterschiedlichste Ausprägungen haben. Beispielsweise

  • entwickelt Angst vor Fehlern oder eine „ist mir egal“ Haltung.
  • macht sich klein oder spielt sich als der Unangreifbare auf.
  • spricht kaum mit andern Menschen oder brüllt scheinbar grundlos.
  • traut sich kaum etwas Neues zu oder bringt sich ständig in Gefahr.

Wenn die blockierten Gefühle und Verhaltensmuster nicht erkannt und geheilt werden, trägt sich das bis ins Erwachsenenalter hinein. Dies wird in der Kurzgeschichte „Der angekettete Elefant“ ganz berührend veranschaulicht.

Uns begegnen Situationen, die uns an Momente der Kindheit erinnern. Alte Gedanken und Gefühle werden getriggert.  Und eine unbewusst verankerte Art des Handelns läuft ganz automatisch ab. Die Erfahrungen des Schattenkindes werden wiederholt. Dadurch wird unser Potenzial oftmals eingeschränkt. (Kachler, 2020)

Was ist das innere Kind? Das reine Potenzial eines Menschen wird schon in der Kindheit durch Beurteilung, Ablehnung, Verbote und Druck eingeschränkt.
Beurteilung, Ablehnung, Verbote und Druck lösen Angst aus und können das Potenzial des inneren Kindes blockieren.

Kann man das Innere Kind heilen?

Beurteilung, Ablehnung, Verbote und Druck lösen Angst aus und können das Potenzial des inneren Kindes blockieren.

Das Modell des Inneren Kindes lässt seelische Verletzungen aus der Vergangenheit erkennen, bewusst machen und einordnen. So lassen sich negative Erfahrungen verarbeiten und abschließen. Und noch viel wichtiger: die alte Geschichte kann ins Positive transformiert werden. Denn alle Erlebnisse lehren uns etwas über uns selbst. Und unsere Erfahrungen werden zu Weisheit. So können wir uns aktiv und bewusst das Leben erschaffen, dass wir uns wünschen.

Ja, so lässt sich das Innere Kind heilen. Es darf Heim kommen, in einen Raum bedingungsloser Liebe. Liebe ist das einzige, was die alten Verletzungen heilt. Ein Weg, um das Innere Kind zu heilen, ist die Innere Kind Arbeit.

 

Welche Gedanken hast du zu diesem Beitrag?
Welche Fragen
 sind dir zum Inneren Kind gekommen? Stell sie mir gerne
per Mail story@gudrunkruse.de oder in einem persönlichen Gespräch.
Ich freue mich drauf!

 


 

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