Vielleicht fragst du dich, wie sich jemand falsch erholen kann? Ich frage erst einmal zurück … Kennst du diese freien (Urlaubs-)Tage, auf die du dich lange gefreut hast? Voller Erwartung zählst du die Tage, bis du endlich raus aus dem Alltag kannst. Was Neues sehen und erleben! Oder Mann und Kinder sind aus dem Haus und deine Lieblings-Serie wartete auf dich! Yeah!
Und kennst du genau diese Tage, aus denen du alles andere als entspannt und glücklich herausgehst? Ich weiß wie sich das anfühlt, denn ich habe es erst vor kurzem wieder erlebt. Warum ich erschöpft aus unserem Urlaub in Norwegen zurückkam und wie ich wieder in meine Kraft gekommen bin … davon möchte ich dir heute erzählen.
Falsch erholen? So geht’s!
Bei mir sah das „falsch erholen“ so aus: Mein Mann und meine Kids haben während der Sommerferien neun traumhafte Tage in Norwegen verbracht: beeindruckende Natur, spannendes Wetter, abwechslungsreiche Erlebnisse und viiiiel leckeres Essen. Endlich wurde mein Traum wahr: Fjorde live zu sehen. Und ich bin unglaublich dankbar für diese Erfahrung.
Trotzdem fühlte ich mich kaum erholt, als wir wieder zu Hause waren. Denn vor lauter Unternehmungslust hatte ich keine Zeit für ECHTE Erholung. Ich bin von einem Event zum Nächsten gesprungen: Mahlzeiten, Ausflüge, Baden mit Kids, Entertainment am Abend, Tanzen….
Das Einzige, was ich NICHT gemacht habe, war: einfach mal NICHTS tun. Einfach mal nur mit mir selbst SEIN.
Kennst du auch dieses Gefühl, wenn nach Freizeit oder Urlaub die Akkus nur halb voll sind?
Als wir wieder zu Hause waren, wollte ich alles für mein Online Retreat am 21. August vorbereiten. Ich spreche jetzt meine reine Wahrheit: Ich hatte NULL Bock, keine Energie, keine Nerven dafür, die Anzeigen zu erstellen und auf Social Media mein Event anzukündigen. Früher hätte ich mich „durchgeschlagen“ aus Angst davor, was andere über mich denken, z. B.: „Was stellt die sich denn so an.“ oder „Die steht nicht zu ihrem Wort.“
Wie du dich „richtig“ erholen kannst
Doch in meinem Beziehungs-Burnout 2018/2019 hatte ich meinem Körper durch viele Male falsch erholen geschadet. Und ich hatte erkannt, wie wichtig es ist, auf den eigenen Körper zu hören. Bestärkt durch meinen Mann, dass ich in meiner Arbeit ein Vorbild für andere bin, habe ich alle angemeldeten Frauen informiert, warum ich das Event verschiebe: Ich brauche Zeit für mich!
Und dann habe ich mir erlaubt NICHTS zu tun und vor allem zu reflektieren, weshalb der Urlaub mich so aus der Balance gebracht hatte. Meine Erkenntnis war: Meine Aufmerksamkeit lag die ganze Zeit im Außen. In der Natur, bei den Ausflügen, bei meinem Mann und meinen Kindern. Ich bin in ein altes Muster gefallen: Ständig irgendwas TUN und für andere da sein.
Einfach mal sitzen bleiben und Augen schließen ist mir unheimlich schwergefallen. Erkennst du dich da wieder? Vermutlich geht es dir so wie mir und vielen anderen Frauen (und Männern!), denn wir werden ja gesellschaftlich regelrecht dazu getrimmt: „Nur wer was leistet, ist was wert.“
In vier Schritten raus aus der Erholungsfalle
- Der erste Schritt raus aus dem gewohnten Verhaltensmuster, ist, die Momente zu erkennen, in denen du ohne Unterlass machst und tust.
- Der zweite Schritt ist, zu verstehen, warum dich dieses Muster immer wieder einholt. Und häufig ist der Grund: Weil wir es nicht anders kennen! Für die wissenschaftlichen Hintergründe zu Verhaltensmustern und wie wir aussteigen können, empfehle ich dir das (Hör)Buch „Du bist das Placebo“ von Dr. Joe Dispenza! Das ist gerade meine Lektüre. Super spannend!
- Der dritte Schritt ist: Veränderung! Was tut mir gut? Wie will ICH es haben? Was darf ich für mich tun?
- Und der vierte und letzte Schritt: Wiederholung! Baue das, was dir guttut, als Routine in deinen Tag ein.
Wie du Erholung für dich umsetzen kannst
Ich habe mir seit dem täglich und über den Tag verteilt immer wieder Momente des Allein seins gegönnt. Und wenn ich mir selbst die Erlaubnis dazu gebe, gelingt mir das auch ganz wunderbar. Das hatte ich 2022 bereits im Zen Kloster Buchenberg ausprobiert. Aus sieben Tagen Stille hatte ich mir 7 wertvolle Erkenntnisse mitgenommen. Dazu hatte ich einen Blogartikel verfasst, wenn du mehr darüber lesen magst.
Denn für mich als Projektorin (im Human Design) ist es essenziell, mal fernab der Energie anderer Menschen zu sein. So kann ich mich selbst besser wahrnehmen und fühlen. So kann ich erkennen, was ich jetzt in diesem Moment brauche: mal ist es ein sanftes Yoga, mal joggen gehen, mal Meditation, mal eine gesunde Mahlzeit kochen und allein essen.
Wenn du im Human Design z. B. eine Generatorin bist (so wie fast alle meine Klientinnen bisher ;)), dann kann es eher sein, dass du dich durch intensiven Sport oder eine ausgiebige schöpferische Tätigkeit am besten wieder auflädst. Als Manifestierende Generatorin brauchst du möglicherweise viele verschiedene Aktivitäten, die dich begeistern. Als Manifestorin könnte es die zurückgezogene Arbeit an einer völlig neuen Idee sein, die dich in einen Flow-Zustand versetzt. Reflektorinnen können wie Projektoren am besten regenerieren. Wichtig: Human Design ist kein dogmatisches System. Jeder Mensch hat weitere Veranlagungen, die dabei eine Rolle spielen.
Wenn du dir Inspiration wünschst für deinen ganz eigenen Weg zu echter Erholung, dann schau gern mal in meinem Blogartikel „7 Tage im Einklang mit dir selbst: Die ausführliche Anleitung„ vorbei.
Fazit
Für diesen Blogartikel habe ich ein Foto von meinem Mann gewählt. Denn er schenkt mir mit seiner Liebe und den Freiräumen, die er mir gibt, unglaublich viel Energie. Dafür bin ich von Herzen dankbar. Die Aufnahme entstand in einer gemeinsamen Auszeit in den Bergen bei Laax.
Wähle weise, wem du deine Aufmerksamkeit und Zeit schenkst, auch das ist entscheidend für deine Erholung! Wann willst du deine Reise zu Leichtigkeit, Freude und innerer Klarheit beginnen?
„Zeit, die du dir nimmst, ist Zeit, die dir etwas gibt!“
Ernst Ferstl
Und jetzt zu dir!
Deine Gudrun